Coppyright 2007 kottkamp.de
Artikel aus dem Kübelkurier als PDF
KK 2006 Letzte Worte? ...oder lieber doch direkt ins Wallhalla?
KK 2007 Es nahm kein Ende! ...schonungslos in Solingen.
Letzte Worte? ...oder lieber doch direkt ins Wallhalla?
Mal im Ernst, wer im Werkzeugkasten mit „so Sachen“ wie Blumendraht augerüstet ist, der hat doch schon eine Panne im Sinn, oder? Apropos Sinn...im Laufe einer Kübelära soll es ab und an zu biblischen Inkarnationen einiger Werks-Teile gekommen sein. Hier ist der Beweis, dass verschiedenste Baugruppen eines 181er nicht nur ein Eigenleben führen sondern sogar ein eigenes Bewußtsein entwickeln können und konnten, ...wenn sie denn noch leben. Wenige davon können sogar sprechen.

Es begab sich an verschiedenen Orten, immer Ende Mai zu Pfingsten, fast regelmäßig, seit 1987 in der Eifel, als das ein oder andere Baugrüppchen im dunklen Tunnel ein strahlend helles Licht gesehen haben soll. Die Anderen aber schwebten wie fast alle defekten Bauteileile ins 181er-Wallhalla. Diese Bewußtseinsbildung erkläre ich mir nur durch ein traumatisches Erlebnis! Ja, selbst ich habe schon mal dieses leises Flüstern hören können....

Hier ein paar wenige, ausgewählte, „leise Worte“ an die ich mich noch gut erinnern kann.

Getriebe-Geflüster:
Man kann am Nordseestrand aus voller Fahrt „zum vorwärts Einparken mit Vollbremsung“ nach hinten schauen und einen ca. 25 cm dicken und ca. 50 cm aus dem Strand guckenden Holz-Markierungspoller ummöllern, muß man aber nicht. Wenn er dann wenigstens „vorwärts“ wieder weitergefahren wäre, wie das die Kollegen ihm zuschrien, die das alles völlig fassugslos beobachtet hatten....dieser Stamm hatte sich nämlich exakt unter mir verkeilt. Da half dann auch keine Brechstange mehr...die Endfahrt nur noch im 2. Gang, weil der noch als Einziger übrig blieb, ...400 m bis zum Zeltplatz, ca. 750 km von zu Haus ...1a Leistung. Der „Dicke Hund“ kam dann noch direkt im Anschluß...bzw. das Gute nahm hier noch lange kein Ende...das würde zwar prima hierher ins Thema passen, aber leider nicht mehr nur auf diese Seite.

Heckscheiben-Geflüster:
Wenn der meint, dass das klappt, ...an der Nordsee, bei Wind (böig 6-8) nur mal eben schnell 100 Meter zum Wasserschlauch zu fahren um die Karre vom Salzwasser zu reinigen, mit offenen Verdeckspriegel in den Wind zu drehen. Da kann ich nur sagen: „Ja, das hat geklappt, und zwar völlig zusammen!“ - 33 Jahre bot ich gute Sicht, schützte vor Wind und Wetter, hatte weder Riß noch Kratzer, stand noch richtig gut im Saft...und dann kam er....Ich schlug satt hinten über und hab mich dabei völlig zerlegt. Nur gut, dass es danach ein ordentliches Gewitter gab, sonst wär es vielleicht noch eine Lapalie gewesen. Von da an nannten sie ihn Pannenkotti, zurecht!

Zivilauspuff-Geflüster:
Unglaublich geile, heiße Gase schossen unheimlich schnell durch meine Rüsselohren; so wie ich das mochte. Ich brüllte vor Lust, als er wiedereinmal glaubte, den 32 cm aus der Fahrspur herausragenden Findling überzubürsten. Ja, das hat 2-3 Mal funktioniert, gut - aber das 3. Mal muß man doch dann nicht direkt vor dem Felsen runterschalten und so Gas geben, damit der Hinterwagen sich präzise über dem Stein senkt, oder?...da war ich doch ziemlich geknickt, verlor den meisten Halt zu „Mutter“-Motor und hing von da ab nur noch so rum. Coladosen-Blumendraht-Gungum war hier die Lösung...Ja, auch das ging , ...und zwar völlig daneben. Nur gut, dass der Weg von Meck-Pomm bis nach Hause nicht so weit war. (ca.15 Std.)

Vergaser-Geflüster:
Als ich wieder zu mir kam, lag ich in den Händen meines Meisters; er pinselte mir gerade mit einer Zahnbürste meinen Bauch. Wie schön, dachte ich, um das zu erleben mußte er erst mit mir (wie immer mit Vollgas) durch ein Matschloch kacheln, sich mit der Vorderachse an der tiefsten Stelle (50 cm) eingraben, dass die Auspuffendrohre tief im Schlamm tauchten. Und das mit meiner Sportmütze! Als wenn das nicht gereicht hätte. Nein, dann musste er noch solange im Loch Gas geben (in der Hoffnug das der Auspuff nicht vollläuft und der Motor nicht abstirbt), (ohne Worte) völlig vergessend, dass doch gar keine schützende Motorverblechung mehr vorhanden war und der Keilriemen mir dadurch unweigerlich eine kalte stinkende Fango-Packung bereitete. Verwirrtes Kopfkratzen hat da echt nichts mehr gebracht. Das ich das überlebt habe....?
Kraftstoffleitungs-Geflüster:
Ich war jung, ich war stark und frisch, ich hatte sogar seit kurzem eine unwarscheinlich wichtige und stolze Position: Ich war „Rücklaufleitung“ zum Tank. 8 bis 9 Fahrt-Windstärken streichelten meinen Unterbauch; wir waren wieder auf der Autobahn und es regnete Hunde und Katzen. Ich gab wie immer „Alles“, doch mein Partner „Adapterstück“ verlor den Halt zu mir und von da ab hätte ich eigentlich unweigerlich am Boden schleifen müssen, wenn da nicht dieser 2 Bar-Betriebsdruck des Einsptitzsystems gewesen wäre; er rettete mich vor einer harten Asphalt-Rasur . Seit dem „Lotto“, sein Co-Pilot, den er schon Mal wegen seinen herausragenden Navigationsfähigkeiten „HansHans“ nennt, extremer Kraftstoffgestank aufgefallen war, regte sich kein Gedanke an einen technischen Mißstand (Seine Antwort: „Das gehört so!). Erst als ihm die Tankanzeige das Drama meldete, wurde ich auch gleich wieder mit meinem alten Freund verbunden, ...diesmal aber mit Schlauchschelle! Da war dann auch wieder dieses einzigartige Kopfkratzen zu sehen...es war ja nicht das erste Mal.

Auspuff-Endrohr-Zicken-Geflüster:
Ist der Spinner jetzt endgültig durchgeknallt?... Dieser Heckenpenner! Hat der uns doch wirklich mit Abflußschellen, GunGum und 3x1,5 quadrat Elektrolitze an diesen saualten BW-Töfen und der Stoßstannge festgebenzelt. Naja, was heißt bei dem schon „fest“? Allein wie wir jetzt aussehen, igitt! ...Waaarum? ...klar ist das ne´ lose Angelegenheit, wenn mann Nachbau-Endrohre an Original-Verrostete-Töpfe andengelt, da waren wir uns beide vorher laaange einig! Aber zu hoffen das wir eine Pfingstfahrt noch im Ansatz überstehen würden, das entprach nun doch nicht wirklich unserer Überzeugung, das haben wir nicht nötig, wir sind neu! ...Pöhhh!, das reicht, NICHT MIT UNS. Nach ausgiebigen Diskkussionen während den ersten 450 km (6 Stunden) waren wir uns einig, die einzige Chance diesen Chaoten nie wieder zu begegnen heißt: Auswandern (oder der Mutti erzählen), nun gut, Tschüssi du alter Knallkopp wir machen uns weg, schreiben dir ´ne Karte aus Trinidad (das liegt irgendwo zwischen Braunschweig und Brandenburg am Autobahnrand) und werden uns den schönen Dingen widmen.
PK-Kommentar: Hätt´ ich gewußt, dass das Mädchen sind, hätt´ ich ein bisschen Nagellack unters GunGum gemischt und reichlich Wimperntusche an den Öffnungen aufgetragen, oder gleich eine paar Männer-Endrohre moniert!... Hoffentlich regenet es in Trinidad, ...Olle Zippen!

Mehr Kübelgeflüster demnächst, ich muß erst mal Kübels Wunden lecken und danach versuchen mich an diverse Eskapaden zu erinnern.
Lasst mir Zeit, da war bestimmt noch mehr und da kommt sicher noch was ....ich kann das, wetten!

Euer Pannenkotti und HansHans (Lotto) ...wir sind eben so...